Puccini - MADAMA BUTTERFLY - Staatstheater Meiningen - April 2024




📌 Puccini – MADAMA BUTTERFLY

      Werk-Debüt

      Staatstheater Meiningen



 

Premiere: 12 – 04 – 2024


MUSIKALISCHE LEITUNG

INSZINIERUNG

BÜHNENBILD

KOSTÜME

DRAMATURGIE

Chin-Chao Lin

Hendrik Müller

Marc Weeger

Katharina Heistinger

Claudia Forner

 

 

 

CIO-CIO SAN.

SUZUKI

KATE PINKERTON

PINKERTON

SHARPLESS

GORO

IL PINCIPE YAMADORI

LO ZIO BONZO

LO ZIO YAKUSIDÉ

IL COMMISSARIO IMPERIALE

LA ZIA

LA CUGINA

LA MADRE


Deniz Yetim

Tamta Tarielashvili

Sara-Maria Saalmann

Alex Kim

Johannes Mooser

Tobias Glagau

Leo Weiche

Selcuk Hakan Tirasoglu

Raphael Hering

Tomasz Wija

Heejoo Kwon

Dorothea Böhm

Julie Mooser


Weitere Vorstellungen / Further Performances:


14-04-2024, 18:00 Uhr / 6pm
17-05-2024, 19:30 Uhr / 7:30pm
26-05-2024, 15:00 Uhr / 3pm
08-06-2024; 19:30 Uhr / 7:30pm
15-06-2024, 19:30 Uhr, 7:30pm



Mehr Info & Karten // More information & tickets
https://www.staatstheater-meiningen.de/produktionen/madama-butterfly.html?ID_Vorstellung=9742&m=612





















fotos : Christina Iberl

"....Bei jeder Neuinszenierung der <Butterfly> ist weniger das Was der Geschichte spannend, 

sondern das Wie. 

Es gibt keinen historischen Realismus, 

der Puccinis Nachfolger in ein Korsett zwingt, 

denn so fände man diese Oper in einer Leichenstarre, 

was Handlung und Figuren betrifft. 

Fraglos ist Cio-Cio-San die Hauptperson, 

doch muss sie nicht stets 

als bedauernswertes Opfer anderer gesehen werden. 

Genau hier setzt Regisseur Hendrik Müllers Idee  von seiner Butterfly an. 

Die Fantasie und Träume dieser jungen Frau 

beherrschen vom ersten Moment an alles. 

Mit einer riesigen Videoprojektion ihres Gesichts in Schwarzweiß, 

in dem die Augen bereits eine Geschichte erzählen, 

wird man in ihre Psyche gezogen 

und kann sich fortan dieser ungeheuren Faszination und Obsession nicht mehr entziehen. 

Hier ist nichts dem Zufall überlassen 

und so entsteht eine märchenhafte Symbiose zwischen dramatischem Schauspiel und hochemotionaler Musik, 

einem sehr ansprechenden surrealistischen Bühnenbild 

und den wechselnden Farben des Himmels im Hintergrund. 

Amerikanische und japanische Klischees werden augenzwinkernd bedient, 

ohne lächerlich oder gar albern zu wirken. 

Mit Kostümbildnerin Katharina Heistinger und Bühnenbildner Marc Weeger 

hat sich wieder ein Team ans Werk gemacht, 

große Oper in großes Kino zu verwandeln, 

ohne sie zu verkitschen....

.... Staunend verfolgt man – wenn der Vorhang sich hebt – 

die sachte Landung eines Raumfahrers vom Sternenhimmel wie einst 1969 auf dem Mond. 

Die amerikanische Flagge auf fremdem Terrain 

wird zum Symbol für Hoffnung....

..... Pinkertons Haus, übrigens ein interessantes schräges Tableau in rosaroten Schattierungen mit diversen Ebenen, 

Stufen und Blick über ein Geländer in den Horizont. 

Dieser Schauplatz wird bleiben und sich nur durch Licht und Farbe verändern....

.... Im Gegensatz zu den phantasievollen Kimonos 

und den kunstvollen Frisuren und Masken 

wirkt der Bräutigam mit Trump Frisur im smarten rosa und grün gestreiften Anzug wie eine Comicfigur. 

.... Weil Cio-Cio San heimlich zum christlichen Glauben übergetreten ist, um sich zu „amerikanisieren“, 

wird sie vom Priester Bonzo verflucht und mit Schleim beschmutzt....

....3 Jahre sind vergangen ... ein Schiff legt an...

Trügt der Schein oder ist er wirklich zu Frau und Kind zurückgekehrt? 

Es war nur ein Traum. 

Und wieder erscheint die riesige Videoprojektion von Butterflys Gesicht, maskenhaft, 

aber die Sprache der Augen ist eine andere: 

Ganz leise löschen Enttäuschung, Trauer und Schmerz jede Regung...

......

Der sparsame Aktionismus der Regie lässt Raum, 

die Musik in jeder Phase der Ereignisse bewusst wahrzunehmen.

Das äußerst sensible Dirigat Chin-Chao Lin's serviert keine Hintergrundmusik puccinischer Dauerbrenner, 

sondern schafft tatsächlich Charakter- und Situationsbilder. Instrumente übernehmen die Vision von Stimmungen und Ereignissen ebenso wie die faszinierende Lichttechnik.

......

Wieder bewiesen Regisseur Hendrik Müller

und sein kongeniales Team,

dass Oper begeistern kann.

Diese Neuinszenierung hinterlässt einen leuchtenden Eindruck,

Begeisterung, Riesenapplaus und Respekt.

Wie kriegt man junge Leute ins Theater?

So!

(Der Opernfreund)



"....Familienidyll unter Sternenbanner

Puccinis tränentreibende Tragödie „Madama Butterfly“ inszenieren Hendrik Müller und sein Ausstattungsteam am Staatstheater mit ironischer Übertreibung und klarer USA-Kritik. 

...große (bewußte) Distanz zur Geschichte durch starke Übertreibung ...

Pinkerton, der zu Beginn im Raumanzug in die Oper,

bzw. die Welt von Butterfly einschwebt,

im Barbie-Wunderland-Anzug,

und (zwischendurch kurz) mit einem roten Basecape auf der strohblonden Perücke,

wie es beim vorigen 

und womöglich nächsten US-Präsidenten das Markenzeichen ist...

In diesem Ambiente vor einem projizierten Himmel,

der zwischen nächtlichem Sternenfunkeln

und farbigem Wolkenspiel changiert,

erzählt Regisseur Hendrik Müller die Geschichte

gleichwohl konventionell.

Mit kleinen Verweisen in die Gegenwart,

wie eine Spielzeugraumfähre für den Sohn

von Pinkerton und Cio-Cio San.

Auch der Ersatz des vom Kupler herangeschafften

alten reichen Fürsten Yamadori

durch einen Popsänger mit Boygroup deutet in die Richtung...

... Suzuki ist zu Beginn eine Frau, die kurz vor einem Rollenspiel 

als Domina mit Sharpless steht,

dann ist sie aber die treusorgend  pragmatische Dienerin Cio-Cio Sans. 

Sie ist zwar sichtbar glücklich, als die sie einmal küsst,

nimmt aber jedes der Dollarbündel inklusive des Schecks,

die ihr die so attraktive wie arrogante Frau von Pinkerton

als Preis für dessen Jungen zusteckt.

Butterfly ist hier eine Frau,

die bei weitem nicht nur das Opfer ist,

sondern ihren eigenen (Leben-)Plan verfolgt.

Das schließt den Bruch mit ihrer Familie

und ihrem Herkommen ebenso ein,

wie die Benutzung eines Kindes,

um ihre Pläne durchzusetzen... 

Dass der Sohn nur im Traum vom Familienidyll

als lebendiges Kind auftaucht,

und sonst nur als Puppe ....

gehört auch zur großen Distanzierung 

vom sentimentalen, tränentreibenden image der Oper...

Jubel für die Musik, die Protagonisten .... und das Produktionsteam .... "

(Concerti)



".... Nach Japan kommt der bei Hendrik Müller (Regie), 

Marc Weeger (Bühne) und Katharina Heistinger (Kostüme) 

aber nicht als Marineoffizier übers Meer. 

Hier schwebt er von ganz oben ein. 

Aus dem All. 

Im Raumanzug landet er in der Welt von Cio-Cio San....

... Beim Aufmarsch ihrer Verwandtschaft unter Führung ihres Priester-Onkels Bonzo, der die Hochzeitszeremonie mit einem veritablen Fluch, mit dem er Cio-Cio San verstößt, sprengt, 

wird klar, dass hier eine überholte Gesellschaft 

selbst verzweifelt gegen ihren Untergang, 

sprich ihren Übergang in die Moderne kämpft...

... Das wird auf der Bühne unübersehbar. Ein Haus mit fernöstlicher Anmutung, schon fast versunken, mit schräger Dachterrasse, auf die ein Sternenbanner wie nach der ersten Mondlandung gepflanzt wurde...

.... die Regie schafft mit Übertreibungen einen Abstand zum Inszenierungsklischee dieser 1904 uraufgeführten Oper.... 

(z.B. gibt es) einen Puppenersatz für den gemeinsamen Sohn von Butterfly und Pinkerton. 

Der wird nur zum lebendigen Menschen in den Traumsequenzen vom Familienidyll 

unterm Funkeln der nächtlichen Sterne. 

Butterfly freilich setzt ihren Sohn 

ohne sonderliche Skrupel als Waffe 

im Kampf um die Verwirklichung ihrer Lebensplanung ein, 

womit sie ja bekanntlich scheitert...

... So selbstbewusst im Spiel ... wie Cio-Cio San ins Turandotformat aufrüstet, 

ist sie weniger ein junges Opfer, 

als vielmehr ein pathologischer Fall von Realitätsverweigerung. 

Ein etwas schräger, 

aber durchaus bedenkenswerter Ansatz..."

(nmz) 



"...Wenn Madama Butterfly im Land der Mangas ist....

Nimm viele Taschentücher mit, Du wirst sie brauchen, riet eine Opernkennerin....

einige Tränen kullern bei Hendrik Müllers Inszenierung ...

.... zeitlos exotische Fantasy-Welt ... 

Bau von hermetisch geschlossenen Wolkenkuckucksheimen .... 

Realitätsverlust der Heldin...

....

Die Regie-Idee das Geschehen in eine Fantasiewelt zu erlegen,

ist raffiniert:

Barbie und Ken in der Welt

japanischer Manga-Comics:

<Ken> Pinkerton landet als amerikanischer Astronaut 

auf dem schrägen Dachgarten seines künftigen Anwesens,

trifft dort auf allerlei erstaunlich kostümierte Wesen,

betrachtet das Ganze aber mit dünkelhaftem <America first> - Gestus

und kehrt am Ende mit einer amerikanischen Barbie zurück.

Kulturelle Überheblichkeit - satirisch überzeichnet.

Das liefert farbenprächtige Fantasiebilder

vor wahrlich bedrohlicher Wolkenkulisse.

...

Das Ende ist gewaltig...

Noch einem tut das Taschentuch seine Pflicht

Dann Dunkelheit.

Und gleich danach bricht der Beifall los..."

(Mainpost)









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